Ein Loch in der Ozonschicht

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    Ergebnisse der Ozonmessungen in Lindenberg: Ozonkonzentrationen in ca. 25 km Höhe. Quelle: Klimafibel Lindenberg, DWD

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    Trend der Ozonkonzentrationen. Erst seit den 1990er Jahren steigen diese langsam wieder. Grafik übersetzt nach Langematz (2019) CC BY 4.0

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    Ozonloch: Ozonkonzentrationen (blau: niedrig, rot: hoch) im Frühling. Quelle: NASA

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Ein Loch in der Ozonschicht

Stratosphärisches Ozon entsteht in der sogenannten Ozonschicht in Höhen zwischen 15 und 30 Kilometern. Dort spaltet energiereiche UV-Strahlung Sauerstoffmoleküle (O2), die anschließend Ozon (O3) bilden. Dieses hält große Teile der für Menschen und Pflanzen schädlichen UV Strahlung der Sonne zurück. Verschiedene, vom Menschen emittierte Kühl- oder Treibmittel, wie z. B. die FCKWs, zerstören das Ozon in diesen Höhen und verursachen so das sogenannte Ozonloch. Dabei handelt es sich um eine große Region mit sehr geringen Ozonkonzentrationen vor allem über dem Süd- und teilweise auch Nordpol.

Diese Prozesse wurden in den 1980er Jahren entdeckt. Am 16. September 1987 wurde deshalb das inzwischen von praktisch allen Staaten der Erde unterzeichnete Montreal-Protokoll verabschiedet. Ziel war die Reduktion und letztendliche Abschaffung des menschlichen Ausstoßes verschiedener FCKWs. Das Montreal-Protokoll gilt als Meilenstein des internationalen Umwelt-Völkerrechts. Es wird von Vielen als erhofftes Vorbild für die momentane Diskussion um eine Reduktion der Treibhausgase gesehen. Im Gegensatz zur Klimakrise war es jedoch bei der FCKW Problematik sehr viel einfacher möglich, nicht schädliche Ersatzstoffe zu finden.

Trotz des Verbotes der FCKWs erholt sich die Ozonschicht nur relativ langsam. Mit Geräten wie der im Museum gezeigten Ozon-Sonde wird diese Entwicklung gemessen und beobachtet. Am Lindenberger Observatorium wird jeden Mittwoch um 12:00 Uhr eine normale Radiosonde zusammen mit einem solchen Ozonsensor gestartet. Im Gegensatz zu den normalen Radiosonden lohnt sich bei den teuren Ozonsonden eine Wiederverwendung. Finder sind gebeten, die Sonden gegen einen Finderlohn an das Observatorium zurückzuschicken.

 

Bildquelle: Langematz (2019), Stratospheric ozone: down and up through the anthropocene. ChemTexts 5, 8 (2019). https://doi.org/10.1007/s40828-019-0082-7