Vom Wetter zum Klima

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    Moderne Thermometerhütte. Die weißen Lamellen schützen die Temperatur und Feuchtemessgeräte im Inneren vor direkter Sonnenstrahlung. Bild: Wettermuseum e.V. CC BY 4.0

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Vom Wetter zum Klima

Weltweilt wird an mehreren tausend Bodenstationen das Wetter in direkt am Erdboden gemessen. Internationale Standards z. B. der WMO machen diese Messungen vergleichbar. Temperatur und Feuchtemessungen finden dabei meist in Wetterhütten statt, deren Konstruktion der Engländer Thomas Stevenson im Jahr 1864 entwickelte. Die Messgeräte befinden sich dabei in 2 Metern Höhe in einer weiß lackierten und durch Lamellen belüfteten Schutzhütte. Die weiße Farbe reflektiert die Sonnenstrahlung und verhindert so eine Verfälschung der Messwerte.

Früher notierte man dabei die Messwerte per Hand an den sogenannten Mannheimer Stunden 7, 14 und 21 Uhr. Der Name bezieht sich auf den Arbeitsort des Entwicklers dieses Schemas, dem Pfälzer Johann Jabob Hemmer. Heute verwendet man vor allem elektronisch arbeitende Messgeräte, die fast beliebig viele Werte pro Tag abspeichern können. Einige Stationen, wie das Observatorium in Lindenberg als eine der 12 deutschen Klimareferenzstationen, führen die manuelle Methode fort, um die alten Ergebnisse mit den neuen Verfahren vergleichen zu können.

Die sich schnell im Maßstab weniger Minuten bis einiger Tage verändernden Prozesse von Temperatur, Feuchte und Sonnenstrahlung werden dabei als Wetter bezeichnet. Beispiele dafür sind Regenschauer oder z. B. der Wechsel zwischen Sonne und Bewölkung. Mittelwerte dieser Phänomene über einen längeren Zeitraum, wie der regelmäßige Wechsel zwischen den Jahreszeiten oder langsame Veränderungen über mehrere Jahrzehnte, bezeichnet man hingegen als Klima. Erst die langfristigen Beobachtungen des Wetters seit dem 18. Jahrhundert ermöglichen so eine Untersuchung des Klimas und eine Bewertung der momentanen Klimaänderungen.