Die Heißzeit der Zukunft
Im Gegensatz zu den Eiszeiten der Vergangenheit prägte Prof. Schellnhuber, der ehemalige Direktor des Potsdamer Klimafolgenforschungszentrums, für die Zukunft den Begriff einer menschgemachten Heißzeit. Die beobachtete Klimaerwärmung wird sich in Zukunft weiter fortsetzen und die negativen Folgen für Mensch und Biosphäre dabei immer stärker wirksam werden.
Neben einer Erhöhung der Temperatur wird sich dabei vor allem auch der Wasserkreislauf verstärken. Höhere Temperaturen verursachen eine höhere Verdunstung und eine stärkere Fähigkeit der Luft, Wasser zu transportieren. Im globalen Mittel werden die Niederschläge deshalb zunehmen. Im Gegensatz zur Temperatur unterscheiden sich diese Änderungen allerdings stark zwischen einzelnen Regionen. So werden zwar in vielen Regionen, wie in z. B. Nord- und Mitteleuropa die Niederschlagssummen zunehmen. In vielen Regionen, vor allem in solchen, die bereits jetzt mit Trockenheit zu kämpfen haben, wird sich diese Trockenheit jedoch durch den Klimawandel weiter verschärfen. Verstärken wird sich auch die zeitliche Variabilität der Niederschläge, d. h. es wird zu einer Häufung von Starkniederschlagsereignissen und Überschwemmungen auf der einen Seite und zu Dürreperioden und Trockenheit auf der anderen Seite kommen.
Die Menschheit kann die Stärke dieser Veränderungen allerdings beeinflussen. Durch ambitionierte, weltweite Anstrengungen zum Klimaschutz kann die Erwärmung auf ca. 2°C begrenzt und die größten Schäden noch abgewendet werden. Wenn wir hingegen weitermachen wie bisher, wird sich das Klima bis 2100 um 4-5°C erwärmen. Unsere Enkel würden auf einer komplett veränderten Erde mit sehr viel schwierigeren Lebensbedingungen leben.