Die Anfänge des Observatoriums

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    Start eines Fesselballons am Windenhaus 1. Bild: DWD

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    Der Start eines Drachens über dem Windenhaus. Bild: DWD

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    Eröffnung des Observatoriums im Beisein von Kaiser Wilhelm II. und Richard Aßmann (zweiter bzw. dritter von links). Bild: DWD

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    Das Windenhaus 2 im Wettermuseum. Bild: Wettermuseum (CC BY)

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Die Anfänge des Observatoriums

Das Wetterobservatorium in Lindenberg wurde am 16. Oktober 1905 von seinem ersten Direktor Richard Aßmann im Beisein von Kaiser Wilhelm II feierlich eröffnet. Den Platz auf dem Hügel wählte man, um von dort Großdrachen starten zu können, an denen meteorologische Messgeräte befestigt waren. Bei Windböen rissen teilweise die Stahlseile der Drachen, was zu Abstürzen und Unfällen führte. Um niemanden zu gefährden, wählte man Lindenberg (damals) fernab der Zivilisation als Standort.

Auf der Spitze des Hügels wurde ein Windenhaus errichtet, um darin Motorwinden unterzubringen. Mit diesen wurden die Drachen wie Segelflugzeuge in die Höhe oder nach der Messung wieder heruntergezogen. Damit die Drachen je nach Windrichtung in verschiedene Richtungen fliegen konnten, ist das Gebäude um 360 Grad drehbar. Nach einigen Jahren wurden auf dem Hügel Antennentürme errichtet, die bei Ostwind die Drachenflüge störten. Für diese Bedingungen baute man 1936 auf dem heutigen Museumsgelände am Fuß des Hügels zusätzlich das sogenannte Windenhaus 2. Bei wenig Wind wurden mit Wasserstoff gefüllte Fesselballone anstatt der Drachen verwendet.

Mit diesen Techniken brachte man damals relativ regelmäßig circa zweimal pro Tag Messgeräte für Temperatur, Luftfeuchte und Druck in Höhen zwischen 3 und 6 Kilometern. Die Messwerte wurden mechanisch auf Folien aufgezeichnet und konnten nach dem Flug ausgewertet werden. Ziel war es, in unterschiedlichen Höhen die Atmosphäre zu untersuchen, um mithilfe der Ergebnisse Erkenntnisse über das Wetter zu gewinnen. Relevant war das vor allem für den sich in dieser Zeit immer stärker entwickelnden Flugverkehr und für die allgemeine Wettervorhersage.